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Virtual Company Dossier (VCD)

Klassifikation
Dimension Wert
  • Forschungsergebnistyp
  • Umsetzung
    • IT-technische Veränderung
  • Forschungsstatus
  • In Bearbeitung
  • Praxiserprobung bzw. -einsatz
  • Keine Angabe
  • Ziel des Forschungsergebnisses
  • Automatisierung
  • Wirtschaftlichkeit
  • Harmonisierung
  • Erhöhung der Agilität und Flexibilität
  • Schaffung von Interoperabilitätsstandards
  • Fachbezogenheit
  • Ist auf alle Fachlichkeiten anwendbar
  • Fachlichkeit auf Bundes- und Landesebene
  • Keine Angabe
  • Fachlichkeit auf kommunaler Ebene
  • Keine Angabe
  • Prozesskettenausschnitt
  • A zu A
  • A zu B / B zu A
  • Prozessketteninteroperabilität
  • Staatsgrenzen (internationales Prozessmanagement/internationale Prozesse)
  • Wertfluss
  • Datenfluss
  • Adressierte Unternehmen
  • Keine Angabe
  • Anwendungsbranchen
  • Keine Angabe
  • Adressierte Richtlinien und Verordnungen
  • Europäische Richtlinien
    • E-Procurement-Richtlinie
    • Signaturrichtlinie
  • Nationale Richtlinie
    • Sonstige nationale Richtlinien, Verordnungen, Gesetze etc.
  • Forschungsfeld
  • Informationstechnik und Automatisierung
    • Entwicklung eines gemeinsamen Begriffs- und Zielverständnisses
    • Standardisierte offene Schnittstellen und Infrastrukturdienste
  • sonstige Forschungsfelder
    • Phasen des Prozessmanagements
    • Prozessverbesserung bzw. Prozessinnovation
      • sonstige Aspekte der Prozessverbesserung bzw. -innovation
    • Standards
    • Modellierungsstandard
      • BPMN
      • UML
    • Keine Angabe
      • Standardisierung
      • Multinationale Standardisierungs- bzw. Normungsverfahren
        • CEN Europäisches Komitee für Normung
      • Perspektivenintegration
      • Organisatorisch
      • Politisch
      • Technisch
      • Jahr

        Kurfassung

        Kern dieses Forschungsergebnis ist eine virtuelle Unternehmensakte, die im Bereich öffentlicher Vergabeverfahren, genauer in der Phase der Präqualifikation, die papier-basierte Übermittlung von Nachweisen durch den elektronischen Austausch ersetzen soll.  Um diese Präqualifikationsprozesse grenzüberschreitend innerhalb der EU zu vereinfachen und zu ermöglichen, ist darüber hinaus ein IT System entwickelt worden, das zusammen mit dem VCD-Datenformat Interoperabilität auf syntaktischer, semantischer und rechtlicher Ebene herstellt.

        Forschungsergebnisbeschreibung

        Vision und Ziele des Virtual Company Dossiers

        Hauptvision und -ziel des VCD ist die Entwicklung einer virtuellen Unternehmensakte und eines unterstützenden IT Systems um grenzüberschreitend in der EU ein einheitliches Verständnis von rechtlichen Kriterien und Nachweisen herzustellen. Als elektronischer Datencontainer dient das VCD dabei als Informationspaket, mit dem Unternehmen ihre Eignung zur Ausführung eines öffentlichen Auftrages nachweisen und dieses elektronisch an die ausschreibende Vergabestelle übermitteln können.

        Interoperabilität

        Ein wichtiges Ziel des VCD ist die Herstellung von Interoperabilität. Das European Interoperability Framework (EIF) definiert dabei fünf Ebenen: Technische, semantische, organisationale, rechtliche und politische. Im Europäischen elektronischen Beschaffungswesen ist es notwendig, durch geeignete Standards, Entwicklungen und Richtlinien entlang dieser Ebenen die Vernetzung zwischen Informationssystemen, Prozessen, Organisationsstrukturen sowie rechtlichen und politischen Systemen zu ermöglichen. Das VCD fokussiert dabei primär die syntaktische und semantische Ebene, indem mittels des VCD Datenformats die Struktur und Bedeutung von Informationen definiert wird.

        Auf rechtlicher Ebene ist es von entscheidender Bedeutung, die unterschiedlichen rechtlichen Systeme der Mitgliedsstaaten miteinander zu verbinden. Richtlinie 2004/18/EG definiert hierfür auf Europäischer Ebene die Kriterien, die von einer Vergabestelle gefordert werden können. Diese wurde in den einzelnen Mitgliedsländern gemäß nationalen Anforderungen umgesetzt. Des Weiteren existieren in den EU Ländern verschiedene Dokumente, die als Nachweis für diese Kriterien geeignet sind. Das VCD ermöglicht hierbei die Verknüpfung zwischen nationalen Auswahlkriterien eines Mitgliedslandes, die von Vergabestellen bei der Ausschreibung öffentlicher Aufträge als Anforderung an Unternehmen gestellt werden, mit geeigneten (nationalen) Nachweisen eines anderen Mitgliedslandes, die zur Prüfung dieser Kriterien von Unternehmen eingereicht werden können. Diese Informationen, mit deren Hilfe die Verknüpfung zwischen Kriterien und Nachweisen hergestellt werden kann, sind in einer Ontologie modelliert. Eine zentrale VCD Komponente ermöglicht anderen Komponenten, auf diese Informationen zuzugreifen um die benötigten Dokumente und Nachweise für geforderte Kriterien identifizieren zu können.

        Das VCD Datenformat

        Damit Daten in einem Prozess elektronisch zwischen den Prozessakteuren und beteiligten Informationssystem ausgetauscht werden können, müssen diese in einem standardisierten Format gespeichert werden. Das VCD liefert hierfür ein XML basiertes Datenformat, in dem alle benötigten Informationen und Dokumente gespeichert und ausgetauscht werden können. Dies beinhaltet zum einen die vorgenannten Kriterien, die Verknüpfung mit geeigneten Dokumenten, sowie weitere Metadaten zur öffentlichen Vergabestelle und dem Unternehmen.

        Um eine Harmonisierung mit internationalen Standardisierungsprojekten herzustellen, werden die Spezifikationen des VCD mit dem CEN Workshop „Business Interoperability Interfaces on public procurement in Europe“ koordiniert.

        Das VCD System

        Neben dem Datenformat wurde für das VCD System weitere Softwarekomponenten entwickelt, die sowohl Unternehmen als auch Vergabestellen bei der Erstellung und Bearbeitung eines VCD Datencontainers unterstützen:

        • European VCD System (EVS): Ist eine zentrale Komponente im VCD System, die eine grafische Benutzeroberfläche zur Definition der nationalen Beschaffungsregulierungen einzelner Mitgliedsstaaten erlaubt und entsprechende Regeln in der Ontologie ablegt. Ein sogenannter Reasoner erlaubt dann, zu einem gegebenen Kriterium die geeigneten Nachweise zu identifizieren (und umgekehrt). Über eine Schnittstelle kann auf diese Funktionalität von außen zugegriffen werden.
        • VCD Builder: Unterstützt das Unternehmen, die Eingabe der geforderten Kriterien vorzunehmen, die von der Vergabestelle in den Ausschreibungsunterlagen (sog. Call for Tender) definiert werden, und zeigt dem Benutzer die geeigneten Nachweise an, die vorher über die EVS Schnittstelle abgefragt werden. Schließlich erlaubt es dem Anwender, die geforderten Nachweise hochzuladen, in ein VCD zu integrieren und das finale VCD Package herunterzuladen.
        • VCD Viewer: Erlaubt dem Anwender (Unternehmen oder Vergabestelle), die Inhalte eines VCD Package anzuzeigen um somit die Prüfung vorzunehmen, ob alle geforderten Nachweise erbracht wurden und diese die geforderten Kriterien erfüllen.
        • Manual VCD Editor (in Entwicklung): Soll eine ähnliche Funktionalität wie der VCD Builder anbieten, mit dem Unterschied, dass hier keine Kommunikation mit dem EVS stattfindet um die benötigten Nachweise zu identifizieren. Somit soll die Nutzung des VCD Systems auch Unternehmen in solchen Mitgliedsstaaten ermöglicht werden, für deren Beschaffungsgesetze noch keine Regeln in der Ontologie modelliert wurden. Zur Identifikation von Nachweisen werden dann bestehende externe Informationsquellen herangezogen (bspw. eCertis).
        • Criterion Editor (in Entwicklung): Ermöglicht das Definieren der Kriterien durch eine öffentliche Vergabestelle in standardisierter Form. Somit sollen die Kriterien, die in den Vertragsunterlagen definiert werden, direkt in maschinen-lesbarer Form erstellt werden können, um diese automatisch von anderen Komponenten (etwa dem VCD Builder) verarbeiten zu können.
        • VCD Signer (in Entwicklung): Erlaubt das digitale Signieren eines VCD Package oder einzelner, darin enthaltener XML-Fragmente. Außerdem können vorhandene Signaturen validiert werden.

         


        http://www.peppol.eu/work_in_progress

        Dieses Forschungsergebnis wurde erstellt von: Sara Hofmann (3. März 2011 - 19:19)
        Dieses Forschungsergebnis wurde zuletzt bearbeitet von: Maria A. Wimmer (30. März 2011 - 17:08)

        Weitere Informationen


        Das Forschungsergebnis hat die folgenden Ansprechpartner

        Die folgenden Organisationen sind am Forschungsergebnis beteiligt.

        Die folgenden Projekte sind am Forschungsergebnis beteiligt.

        Das Forschungsergebnis ist mit den folgenden Forschungsergebnissen verknüpft