• Deutsch
  • English

Machbarkeitsstudie "Prozessketten zwischen Wirtschaft und Verwaltung"

Klassifikation
Dimension Wert
  • Personalaufwand
  • Keine Angabe
  • Fördernde Institutionen
  • Nationale staatliche Förderung
    • Deutschland
      • BMI

Machbarkeitsstudie "Prozessketten zwischen Wirtschaft und Verwaltung"

Die Machbarkeitsstudie „Prozessketten zwischen Wirtschaft und Verwaltung“ liefert im Wesentlichenzwei Arten von Ergebnissen:

1. Wiederverwendbare Methoden und Vorgehensmodelle für die systematische Analyse von Prozessen zwischen Wirtschaft und Verwaltung und die gezielte Herleitung von Prozessketten.

2. Die Demonstration der Anwendung der entwickelten Methoden im Themenfeld Umweltund die Dokumentation der erzielten Ergebnisse.

Mit der vierstufigen Methodik für die Umfeldanalyse, die Feinanalyse, die Konstruktion von Soll-Prozessketten und die Potenzialanalyse konnte ein schlüssiges und allgemein anwendbares Instrumentarium entwickelt werden, das mit vertretbarem Aufwand die breite Analyse einer großen Anzahl von Business-to-Government-(B2G)-Prozessen erlaubt.

Aus den im Rahmen der ersten Stufe - Umfeldanalyse - grob analysierten Prozessen können gezielt diejenigen identifiziert werden, die sich zu einer Integration zu Prozessketten eigenen. Die beiden Instrumente zur Darstellung der identifizierten Prozesse, grafisch die Prozesslandkarte und tabellarisch die Prozessbibliothek, ermöglichen einen übersichtlichen Zugang und die bedarfsorientierte Filterung der Prozesslandschaft.

Die zweite Stufe - Feinanalyse - liefert eine tiefer gehende Beschreibung dieser Integrationskandidaten und filtert die Ausgangsprozesse für mögliche Soll-Prozessketten heraus.

In der anschließenden dritten Stufe - Konstruktion von Soll-Prozessketten - werden Anforderungen und Rahmenbedingungen für eine Integration systematisch ermittelt. Die Ergebnisse hieraus dienen nicht nur zur Gestaltung von Prozessen und unterstützenden technischen Lösungen, sondern liefern auch für die zukünftige Gestaltung von Regelungen und Informationspflichten eine wichtige Grundlage, um Bürokratiekosten bereits bei der Gesetzgebung zu minimieren.

Abschließend wird das Integrationspotenzial der konzipierten Soll-Prozessketten im Rahmen einer Potenzialanalyse in vier Dimensionen nach wirtschaftlichen, technischen, rechtlichen und fachlichen Gesichtspunkten bewertet. Dieser Schritt liefert eine individuelle Betrachtung für jede einzelne Soll-Prozesskette sowie eine Priorisierung als Basis für eine Handlungsempfehlung und Entscheidungsunterstützung.

Die Anwendung dieses Methodeninstrumentariums auf den Themenbereich Umwelt mit dem Ziel, eine Level-1-Prozesskette auf Basis eines Level-2-Prozesses zu entwickeln, zeigt, dass es für diese Aufgabenstellung derzeit nur zwei mögliche Ausgangspunkte gibt: Das Pilotprojekt zur elektronischen Abfallnachweisverordnung, eANV, und die Lösung der Deutschen Emissionshandelsstelle zur Meldung der CO2-Emissionen sind die einzigen beiden Level-2-Prozesse im Bereich Umwelt.

Für den im Projektauftrag vorgegebenen Level-2-Prozess „Nachweisführung über die durchgeführte Entsorgung gefährlicher Abfall“ ergeben sich eine Reihe möglicher Integrationskandidaten, die zu einer Level-1-Prozesskette führen. Hierzu werden mit der Methode entsprechende Soll-Prozessketten entwickelt und ihr Potenzial für eine Umsetzung ermittelt.

Die Analyse der Rahmenbedingungen und Anforderungen zeigt aber auch, dass der Bereich Umweltdatenmanagement aus Unternehmenssicht kein neues Feld ist. Viele Unternehmen betreiben bereits ausgereifte Informationssysteme für das Management umweltrelevanter Daten und die Erstellung unterschiedlicher gesetzlich geforderter Meldungen, Berichte etc.

Die zukünftige Aufgabenstellung für E-Government-Aktivitäten im Bereich Umwelt ist also weniger, neue Informationssysteme zu entwickeln, mit denen Unternehmen Berichts- und Meldedaten erfassen können, sondern die konzeptionellen und technischen Voraussetzungen auf Verwaltungsseite zu schaffen, dass die Berichts- und Meldedaten medienbruchfrei und möglichst automatisiert von den Informationspflichtigen zu den Behörden gelangen können.

Hierzu sind auf konzeptioneller Ebene die Informationsverflechtungen zwischen Unternehmen und Verwaltung als Grundlage für die Harmonisierung von Begriffen, Definitionen und formalen Anforderungen transparent zu machen. Ziel muss es sein, eine möglichst hohe Wiederverwendbarkeit von Informationen zu erreichen und die Fragmentierung der Berichtsanforderungen (unterschiedliche Formate, Maßeinheiten, Klassifikationen, etc.) aufzuheben.

Darüber hinaus sind technische Zugangswege für die automatisierte, medienbruchfreie Berichts- und Meldungslieferung zu entwickeln und die Schnittstellenbeschreibungen als Grundlage für die Lösungsentwicklung auf Unternehmensseite zur Verfügung zu stellen.

Im Einzelfall ist auch zu prüfen, ob Informationspflichten für solche Fälle abgeschafft werden können,in denen die Berichtsdaten einer Behörde bereits aus einem anderen B2G-Kontakt vorliegen und weitergegebenwerden könnten.


http://vmkrcmar23.informatik.tu-muenchen.de/1706/

This project was described bySara Hofmann (9. Februar 2011 - 11:37)
Dieses Projekt wurde zuletzt bearbeitet von: Eike Niethus (13. November 2011 - 20:00)

Weitere Informationen



Die folgenden Organisationen sind an diesem Projekt beteiligt.